Wir wollen zunächst den Standard-Zwölftakter-Blues betrachten. Ich habe dazu die Tonart A-Dur gewählt:
A7 |
D7 |
A7 |
A7 |
D7 |
D7 |
A7 |
A7 |
E7 |
D7 |
A7 |
A7 E7 |
Eine Form der Standard-Begleitung besteht aus den entsprechenden Akkord-Arpeggien und kleinen triolischen Fills:
Ich habe im obigen Beispiel die Töne der Arpeggien mit folgenden Bezeichnungen versehen:
R = Root (Grundton des Akkordes)
3 = Terz des Akkordes
5 = Quinte des Akkordes
Längere Fills sind hauptsächlich bei Instrumental-Soli an folgenden Stellen möglich:
Die beiden Fills unterscheiden sich vor allen Dingen dadurch, dass sie zu unterschiedlichen Akkorden hinführen sollen: Fill 1 leitet zur Subdominante (hier D7), während Fill 2 zur Dominante (E7) hinleitet.
Als Tonmaterial für diese Fills kann man zunächst die entsprechende Moll-Pentatonik verwenden. Moll-Pentatonik wird sehr gerne im Dur-Blues verwendet, da diese Tonleiter bereits die für den Blues typischen "blue notes" enthält, nämlich die kleine Septime der Tonika (hier der Ton g) und die kleine Septime der Subdominante (hier der Ton c). Vor allem letzterer Ton ergibt über der Tonika gespielt eine interessante Reibung mit deren großer Terz (c#).
Doch das ist alles viel zu theoretisch und daher wollen wir uns zunächst einmal den Fingersatz der A-Moll-Pentatonik auf dem Griffbrett anschauen:
Zum Vergleich die A-Dur-Tonleiter enthält folgende Töne:
A, B, C#, D, E, F#, G#, A.Wir wollen jetzt mit dieser A-Moll-Pentatonik einmal ein paar einfache ganztaktige Läufe in Triolen konstruieren:
Zum Üben dieses Fills hier ein kleiner viertaktiger Übungstrack als MIDI-File zum Download (A7-A7-D7-D7.mid):
A7 |
A7 |
D7 |
D7 |
Arpeggio |
Fill 1 |
Arpeggio |
Arpeggio |
Die erste Übung, die Du spielst, könnte dann wie folgt aussehen:
Übe auch das Fill-Beispiel B mit diesem Practice-Track!
Um dieselben Fills an der Stelle "Fill 2" zu spielen, müssen wir sie nur geringfügig ändern, damit sich eine Auflösung nach dem Ton "E" (Grundton der Dominante) ergibt.
Auch hier ein kleiner Übungstrack als MIDI-File zum Download (A7-A7-E7-D7.mid):
A7 |
A7 |
E7 |
D7 |
Arpeggio |
Fill 1 |
Arpeggio |
Arpeggio |
Versuche nun die verschiedenen Fills im kompletten 12taktigen Blues-Schema zu platzieren. Um das zu üben gibt es hier den Übungstrack als MIDI-File ( Slow-Blues in A-Dur.mid) (Harmonieschema, siehe oben):
Schon mit diesem einfachen Ausgangsmaterial lassen sich gute Effekt erzielen, wenn man kreativ mit den zugrundliegenden Bausteinen umgeht.
Die erste kreative Idee, die ich hier vorstellen möchte, ist das rhythmische Verschieben der Fill-Patterns. Wenn ich beispielsweise, den ersten Ton eines Fills bereits auf die letzte Achteltriole des vorausgegangenen Taktes vorziehe, erhält das Pattern eine andere Phrasierung und klingt sogleich interessanter:
Damit der Lick am Ende aufgeht (wir brauchen ja jetzt eine Note mehr!) habe ich noch eine "chromatic approach note" am Ende eingebaut. Beginnt der Fill im vorausgehenden Takt, so nennen wir die Spielweise "auftaktig".
Das Gegenstück dazu ist die "abtaktige" Spielweise:
Wie du siehst, musste der Fill diesmal um einen
Ton verkürzt werden.
Versuche nun auch Lick-Beispiel B auf- und abtaktig zu spielen. Die auf- und abtaktige
Spielweise der Fills läßt sich wieder wunderbar mit den Übungstracks 1 + 2 üben.
Erfinde jetzt auch eigene pentatonische Fills und übe sie mit den Übungstracks und dem
Slow-Blues in A-Dur.
In Teil 2 der "Slow-Blues-Basics" werden wir die Fills mit noch mehr "blue-notes" garnieren und rhythmisch etwas aufpeppen.
Bis dann viel Spass beim Üben und wenn irgendetwas unklar sein sollte einfach ein Mail an tom@four-strings.de schicken!
Hier gibt's den Workshop als pdf-Datei!